EMDR Therapie: Wundversorgung für die Seele
Man sagt, die Zeit heilt alle Wunden. Doch manchmal stimmt das nicht. Manche Erlebnisse sind so überwältigend, dass sie in unserem Gehirn nicht richtig verarbeitet werden können. Sie bleiben als „rohe“, unverarbeitete Fragmente stecken – wie ein Splitter, der nicht von selbst herauswächst und bei jeder Berührung schmerzt.
EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) ist eine wissenschaftlich weltweit anerkannte Methode, um genau diese alten Wunden zu versorgen. In meiner Praxis in Frankfurt nutzen wir EMDR, um belastende Erinnerungen endgültig zur Ruhe zu bringen.
Ein sanfter, präziser Eingriff in die Psyche
Man kann sich EMDR wie einen mikro-chirurgischen Eingriff an der Psyche vorstellen – jedoch völlig ohne Skalpell, narbenfrei und absolut sicher.
Wenn wir eine traumatische Erfahrung machen, speichert unser Gehirn oft das Bild zusammen mit der damaligen Angst, dem Schmerz und der Hilflosigkeit ab. Denken wir heute an das Ereignis, fühlen wir uns sofort wieder genau so schlecht wie damals. Die Emotion ist an die Erinnerung gekettet.
EMDR wirkt hier wie ein präzises Instrument zur Trennung: Wir entkoppeln die belastenden Gefühle von der eigentlichen Erinnerung. Das Ziel ist nicht, das Vergessen (denn das Ereignis gehört zu Ihrer Geschichte), sondern das Neutralisieren. Nach einer erfolgreichen EMDR-Behandlung können Sie an das Ereignis denken, als wäre es ein altes, verblichenes Foto in einem Album: Es ist da, aber es tut nicht mehr weh. Die „emotionalen Narben“ verblassen, bis sie nicht mehr spürbar sind.
Wie funktioniert die Behandlung?
Das Prinzip ist verblüffend einfach und orientiert sich an einem natürlichen Mechanismus unseres Körpers: dem REM-Schlaf (Rapid Eye Movement). In dieser Schlafphase verarbeiten wir normalerweise die Erlebnisse des Tages durch schnelle Augenbewegungen.
Bei einem Trauma hat dieser automatische Verarbeitungsprozess versagt. Mit EMDR stoßen wir ihn manuell wieder an. Während Sie sich auf das belastende Thema konzentrieren, leite ich Sie zu rhythmischen Augenbewegungen an (oder nutze auditive/taktile Impulse). Diese bilaterale Stimulation aktiviert beide Gehirnhälften und zwingt das Gehirn, die „steckengebliebene“ Information neu zu sortieren und im Langzeitgedächtnis abzulegen – diesmal aber ohne die emotionale Last.
Sie sind dabei jederzeit bei vollem Bewusstsein und behalten die Kontrolle.

Wann ist EMDR sinnvoll? Beispiele aus der Praxis
EMDR wurde ursprünglich für die Traumatherapie entwickelt, wird heute aber bei einer Vielzahl von belastenden Zuständen erfolgreich eingesetzt.
Klassische Anwendungsgebiete:
- Posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS): Nach Unfällen, Gewalterfahrungen oder Naturkatastrophen.
- Schwere Verlusterfahrungen: Wenn Trauer nicht weichen will und das Leben blockiert.
Weitere „alltägliche“ Blockaden: Oft sind es nicht die „großen Katastrophen“, sondern scheinbar kleine Erlebnisse, die uns prägen und einschränken (sogenannte „Little-t-Traumata“):
- Ängste und Phobien: Zahnarztangst, Flugangst oder Panikattacken, deren Ursprung oft in einer einzigen negativen Erfahrung liegt.
- Leistungsblockaden: Ein Sportler, der nach einem Sturz Angst vor einer bestimmten Bewegung hat, oder ein Musiker mit Lampenfieber nach einem verpatzten Auftritt.
- Selbstwertverletzungen: Demütigungen in der Kindheit oder Schule, die heute noch den Glaubenssatz „Ich bin nicht gut genug“ befeuern.
Befreien Sie sich von der Last der Vergangenheit
Es ist nie zu spät, alte Wunden sauber zu verschließen. Mit EMDR geben wir Ihrem Gehirn die Chance, das Kapitel endlich zu beenden, damit Sie im „Hier und Jetzt“ wieder frei atmen können.
Vereinbaren Sie einen Termin für ein Vorgespräch bei Heilpraktiker Mulitze in Frankfurt und lassen Sie uns klären, ob EMDR der richtige Weg für Sie ist.
